Freitag, 6. Dezember 2013

Eternity

Ganz in der Nähe des Rathauses ist der Ewigkeitsbrunnen und die St. Andrews Kathedrale. Hier predigte einmal ein Pfarrer, wenn er doch bloß Ewigkeit (Eternity) allen Sydneysiders verkünden könnte. Eines seiner Gemeindemitglieder, übrigens ein Analphabet, nahm ihm diese Aufgabe ab und stellte sich jeden morgen um 5.30 Uhr den Wecker, um mit Kreide in immer wieder einem neuen Bezirk der Stadt das Wort "Eternity" an allen Ecken hinzuschreiben.
Über Jahre hat man nicht herausgefunden, woher diese Kreidebotschaften stammen, bis einmal ein Mönch morgens den alten Mann auf dem Pflaster kniend sah, wie er das Wort Eternity aufschrieb.

In Messing am Ewigkeitsbrunnen in den Boden eingelassen. Hält dieses mal fast bis in alle Ewigkeit

Jahre später, der 1. Weltkrieg stand vor der Tür, entschied ich die Stadtverwaltung, den wunderbaren Glockenturm auf dem Postgebäude abzutragen und einzumotten - nicht dass er noch zerstört würde. Alle Steinsäulen und -blöcke packte man schön in Zeitungspapier weg, inkl. der Glocke.
Der Krieg war vorbei und der Turm wurde wieder aufgebaut. Und als man die Glocke wieder aufhängte, sah man, dass auf der Innenseite das Wort Eternity in Kreide geschrieben war, in der Handschrift des genannten Gemeindemitglieds. Wie es dort hin gekommen ist, weiß man bis heute nicht.

Postgebäude mit Glockenturm mit Kreidegraffiti


Eternity war dann auch das Wort, dass bei den Milleniumsfeierlichtkeiten beim großen Feuerwerk in der Mitte der Harbourbridge aufleuchtete. 

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