Dienstag, 31. Dezember 2013

Happy New Year

Wir sind schon im neuen Jahr! Geduldig habe ich heute mit den anderen Millionen Touristen und Einheimischen auf das berühmte Feuerwerk gewartet, das von der Sydney Harbour Bridge und einigen anderen Gebäuden abgefeuert wird.
Schon um 11 Uhr vormittags waren die Staßen gefüllt, und es wurden verschiedene Zonen bereits um Mittag geschlossen - unter anderem die mit dem allerbesten Blick auf die Brücke. Die ganz hartgesottenen haben bereits seit gestern dort auf dem Circular Quay East übernachtet, um ja einen guten Platz zu erwischen.

Auch auf der anderen Seite mit leichtem "Winkelblick" füllten sich die Besucherbereiche schnell.

Noch einigemaßen leer, füllt sich aber schnell...

...mit Zuschauern, die hier noch den Rest des Tages verharren müssen.

Um 15 Uhr ließ ich mich auf mein Handtuch im Blumenbeet nieder, mit recht guter Sicht und netten Mit-Wartenden. Und dann gehofft, dass die Sonne bald hinterm Haus verschwindet.


Um 20 Uhr war hier dann so viel los, wie beim Winzerfestsamstag im Winzerdorf, dem Gumbiswinkelfescht, der Düsseldorfer Kerb und der Luzerner Fasnet zusammen.

Eine Stunde später um 21 Uhr ein kleines Feuerwerk für alle, die heim ins Bett müssen und dann weiter 3 Stunden später haben wir rückwärts gezählt. 
Und die bessere Aufnahme, die schaut euch am besten in der Tagesschau an.




Mit Baumpracht beleuchtete Boote im Hafenbecken von Sydney


Ich wünsche euch allen ein gutes neues Jahr 2014. 365 neue Tage zum Gestalten und 'was draus Machen. Viel Glück dabei!

Euer Philipp

Samstag, 28. Dezember 2013

Gold! Gold in Ballarat!

So ähnlich mussten die Zeitungstitel 1851 gelautet haben, als John Dunlop und James Regan die ersten Unzen dieses Edelmetalls aus dem Stein wuschen.
In den darauf folgenden Jahren erlebte die Region um Ballarat, rund 120 km von Victorias Hauptstadt Melbourne, einen wahren Goldrausch. 
Matrosen, die vom großen Glück Wind bekommen hatten, liefen ihren Schiffen im Hafen von Melbourne davon, sogar ohne ihren Lohn mitzunehmen.
Ballarat wuchs in einem Jahrzehnt zur reichsten Stadt in Australien heran, mit tollen Gebäuden, von denen heute noch viele stehen. Nach heutiger Kaufkraft erwirtschaftete die Region in der Zeit rund 10 Mrd. AUD, 6,5 Mrd. Euro. Und die Dunkelziffer ist wohl doppelt so groß.





Ich hab die Augen offen gehalten nach einem Klumpen, aber bis anhin noch nichts gefunden. 1858 wurde hier der größte Gold-Nugget mit einem Gewicht von über 62 kg gefunden. Vor weniger als einem Jahr fand ein Hobby-Sammler immerhin einen Klumpen von gut 5 kg.

Aber der wahre Gewinner in einem Goldrausch ist ja bekanntlich die Sekundärindustrie, die Schaufeln, Pfannen etc. verkauft oder sich ganz einfach nur als Trink-Berater anbietet:

Irish Pub auf der Hauptstraße

1956 konnte bei den Olympischen Spielen in Melbourne hier in Ballarat auf dem hiesigen See Gold im Rudern ergattert werden.



Freitag, 27. Dezember 2013

Great Ocean Road und die ca. 12 Apostel

Eine der schönsten Küstenstraßen Australiens führt an der Südküste, westlich von Melbourne, entlang. Tolle Ausblicke auf die Bass Strait und donnernde Wellen, die sich sandkornweise das Land zurückholen.



Die Great Ocean Road windet sich am Hang entlang, und eine der Hauptanzugspunkte sind die 12 Apostel. Dies sind Sandsteinsäulen, die von der Brandung in den letzten 1000en Jahren aus der Küste geschält wurden.

London Bridge, die mittlerweile nicht mehr mit dem Festland verbunden ist.

Vor 25 mio. Jahren stand hier das Wasser noch höher und bildete ein Sandsteinplatteau, dass nach der letzten Eiszeit und dem sich zurückziehenden Meer über Wasser endete. Jetzt, seit einigen tausend Jahren, kracht die Brandung wieder an die Küste und schält von ihr Stücke heraus - bis sich ein Bogen bildet, der dann auch einstürzen kann, wie man sieht.

Täler bilden sich, in die die Wellen reinkrachen...

...um die wartenden Kinder nass zu machen.


Die 12 Apostel sind eigentlich gar keine 12 und auch nie 12 gewesen, sondern eher 7.

Früher wurden diese Steinsäulen "Sau und Ferkel" genannt, bis einmal jemand in den 60ern sich gedacht hat, dass bei dem Namen keine Sau vorbei kommt, um sie sich anzuschauen und auch keine Touristen. Apostel, meinte man damals, sei ein guter Name. Und weil Apostel bekanntlich die meiste Zeit zu zwölft unterwegs sind, ließ man es den Besuchern überlassen, 12 Stumpfe zu suchen.

Eins, zwei, drei, vier, viele....

Noch 2 Apostel, die nicht einmal mitgezählt werden dürfen, da es sich hierbei um Gog und Magog handelt (2 Völker, die in der Offenbarung des Johannes ein schreckliches Ende nehmen).


Jedenfalls eine tolle Küste, egal, wie oft man sich verzählen mag.

Montag, 23. Dezember 2013

Die super duper Weihnachtsshow...

Teil des Kräftemessens zwischen Sydney und Melbourne sind die jährlichen Christmas Carols by Candlelight. Es handelt sich hierbei um eine Fernsehshow, in der bekannte Größen Weihnachtslieder mehr oder weniger feierlich zum besten geben; in der Art wie die Sendungen am 3. Advent mit Michael Schanze und/oder Freddy Quinn, nur noch mehr auf Party getrimmt.

Sydney hatte sein Konzert schon letzten Sonntag, jeweils alle 20 min durch eine Werbepause der Supermarktkette Woolworth unterbrochen, in der Jamie Oliver zeigt, was man nicht alles kochen kann.
In Melbourne findet die live show heute, an Heilig Abend, um 20 Uhr, statt. Präsentiert von Myers, also dem hiesigen Pendent zu Galeria Kaufhof. Und Melbourne sitzt vor der Glotze.

Ich war gestern kurz bei der Probe und habe mir den Spuk einmal angeschaut, mit tausenden mützentragenden, als Renntier kostümierten Besuchern. Die Veranstalter wissen wohl, warum sie Alkohol streng verbieten. Schon bisschen zum Abgewöhnen.

Bugs Bunny und Freunde bei ihrer Showeinlage.


Ich wünsche euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und schicke euch liebe Grüße aus Melbourne,
Euer Philipp

Freitag, 20. Dezember 2013

Melbourne

Seit über 200 Jahren streiten sich die Melbourner mit den Sydneysiders, wer denn die Tolleren sind. Die einen haben eine mords Opernhaus und Hafen, die anderen aufgrund des Goldrauschs vor gut 200 Jahren ältere und tollere Gebäude und mehr davon. 
Mein Rat: einfach beide Städte besichtigen gehen.
Melbourne sticht auch aufgrund seiner vielen Hintersträßchen und Seitengassen heraus, in denen Cafes und Bars auf ihre Gäste warten.

Yarra River mit Skyline im Hintergrund

Flinder Street Station


Tea Room mit Kuchen in der Royal Arcade






Phillip Island: Koalas und die weltberühmte Pinguin-Parade

Endlich bin ich auf meiner Insel angekommen, um feststellen zu müssen, dass man hier seit Jahr und Tag einen Tippfehler pflegt. Phillip Island ist wahrhaftig eine Insel, die aber mit einer kurzen Brücke am Festland befestigt ist.
Früher gab es hier einmal 10 Pinguinkolonien, die aber auf eine geschrumpft sind (die aber immerhin 30.000 kleine Pinguine beheimatet.)
Rund 800 davon kommen an einer bestimmten Stelle jeden Abend bei Sonnenuntergang aus dem Wasser, und wenn die Luft rein ist, rennen sie über den Strand zu ihren Brutstätten, wo Babies und Partner warten.
Als Zuschauer kann man sich dort einfinden und im Sand oder auf den Stufen verharren und die kleinen Kerlchen rennen sehen. Ein etwas erhöhter Holzpfad führt über ihre Nistplätze, wo man im Schein der Lampen dort die pelzigen Piepser beobachten kann. Eine Mords-Gaudi. Anfassen und jede Art von Photographieren absolut verboten.

Schild auf dem Parkplatz darf man photographieren, aber sonst nichts...

Die Little Penguins sind am anderen Ende der Skala von den sonst bekannten Emperor Penguins. Rund 1 kg wiegen sie nur, 30 cm groß und fressen die Hälfte ihres Körpergewichtes jeden Tag. Machen aber auch 1200 Tauchgänge und jachern von Sonnenaufgang bis -untergang im Wasser rum.

Neben der Pinguin-Parade gibt es auf meiner Insel auch noch einen tollen Koala-Park, wo man einen Weg durch die Bäume gebaut hat und so teilweise mit den Koalas auf Augenhöhe ist.


  

Auch die Koalas darf man nicht anfassen, man darf den Baum nicht schütteln und man darf sie auch nicht anschreien... Scheinbar muss dies explizit erwähnt werden:


Und ebenfalls sehr schön sind die Sonnenuntergänge auf Phillip Island, weil, obgleich wir uns ja an der Südküste befinden, es auch eine nach Westen ausgerichtete Küstenlinie gibt. Sehr schön.








Mittwoch, 18. Dezember 2013

Wilsons Promontory

Wilsons Promontory is der südlichste Punkt von Australiens Südküste. Die in die Bass Strait hinausragende Halbinsel formte einst eine Landbrücke zu Tasmanien (ja, Baumi, da wo der tasmanische Teufel herkommt). Wilsons Promontory ist ein Ort, an dem sich schon die Aboriginees gerne die Zeit vertrieben haben, was man gut glauben kann.
Der Nationalpark ist auf einer Hauptstraße bis zum Nest Tidal River befahrbar, von dort kann man nur noch zu Fuß weiter, und das am besten mehrere Tage lang durch die Wildnis.


Immer wieder biegen jedoch auch Sträßchen ab, die zu so tollen Stellen wie dem Squeaky Beach führen.



An einer Stelle des Strandes hörte ich plötzlich so komische quietschende Geräusche, bis ich gemerkt habe, dass das meine eigenen Füße sind (und die der mir entgegen kommenden Besucher), die hier solche Töne produzieren. Ganz feiner Sand, in einer geheimnisvollen Mischung, ergibt tolle Töne, wenn man drüberläuft. Seltsam.

Am Parkplatz angekommen, hab ich auch verstanden, warum das des Squeaky Beach, der quietschende Strand war. 

Papagei beim Mittagessen. Piepste mehr, statt zu quietschen.

Sonntag, 15. Dezember 2013

Canberra, die Hauptstadt von Australien

Wer hätte es gedacht, dass weder Sydney noch Melbourne die Hauptstadt von Australien ist, sondern eine am Reissbrett entworfene Stadt namens Canberra.
1901, Australien wird langsam immer mehr zum Staat, der auch eine Regierung braucht. Selbige bildet sich und tagt vorerst einmal in Melbourne, sehr zum Unbehagen von Sydney.
Sydney ist älter ind geschichtsträchtiger, argumentieren die Vertreter. Immerhin hat hier alles begonnen. Melbourne hat, zumindest damals, mehr Einwohner. 
Man einigt sich auf eine Stätte in der Mitte, im Inland. An einem Ort, wo schon die Aboriginees sich immer wieder beraten haben. Dort auf einem Hügel, das wäre doch der ideale Platz.

Ein Wettbewerb wird veranstaltet zum architektonischen Entwurf einer Hauptstadt. Da kommt der erste Weltkrieg dazwischen, und der Wettbewerb ruht erst einmal. Später entscheiden die Macher von Washington DC dann das Rennen für sich. Amerikaner bauen die Hauptstadt von Australien - so ist es halt, wenn man einen Wettbewerb veranstaltet.

Neues Parlamentsgebäude mit Veranda-Vorbau, der die Besucher einladen soll, ins Gebäude zu kommen.

Eingangshalle mit Säulen, die den Regenwald symbolisieren.

Es wird zuerst ein Übergangs-Parlament gebaut, das gut 50 Jahre später durch das heutige ersetzt wird. Selbiges baute man genau an die Stelle, wo sich die Aboriginees schon immer trafen. Auf einen Hügel, den man aber vorher großflächig abtrug, damit die Parlamentarier nicht von oben auf die Bürger hinabregierten. 
4500 Büros sind im neuen Parlamentsgebäude untergebracht und rund 400.000 Leute leben in Canberra, was einem aber nicht auffällt. Am 3. Adventssamstag fast leere Straßen und Plätze. 

Museum of Australia

Kanguruh und Emu sind Teil des Nationalwappens. Beide sind Tiere, die nur vorwärts laufen können. 
Als neu gegründeter Staat will Australien zeigen, dass es ab sofort nur noch in die eine Richtung geht, nämlich vorwärts.
Kanguruh und Emu sind aber auch die einzigen mir bekannten Wappentiere weltweit, die auf dem Speiseplan ihres Landes stehen. N'Guten.


Küstenlinie mit malerischen Stränden

Zurück an der Küste mit tollen Stränden aus den Überbleibseln der Blue Mountain Täler.
Langsam beginnen auch die Sommerferien der Australier, und die Büros machen für dieses Jahr zu, so wie auch in Europa. Nur, dass hier jeder in die Sommerpause statt zum Skifahren entschwindet.
Bevorzugt bei den Australiern sind Zelt und Campervan, die in einem der Caravan Parks an der Küste aufgebaut werden. Überall gibt es öffentliche Barbies (= Barbeque-Grills) und der sonst so lässige Aussie macht sich noch lässiger.

Dolphin Point, südlich von Batemans Bay


Kanguruhs, die am Nachmittag auf den Campingplatz kommen.


Strand in der Nähe von Batemans Bay